Kirche

Die Spitalkirche in Mödling

In seiner „Geschichte der Stadt Mödling“ beschreibt Karl Giannoni die Spitalkirche als ein besonders reizvolles Bauwerk, das durch seine harmonischen Proportionen und die originellen, giebelüberdachten Bögen beeindruckt. Diese Bögen überspannen den Vorbau mit dem Portal auf der Nordseite sowie den Vorbau mit der Rosette auf der Südseite.

Die Spitalkirche, auch als Ägidikirche bekannt, wurde zwischen 1443 und 1453 erbaut und befindet sich östlich des ehemaligen Bürgerspitals. Der Begriff „Spital“ bezeichnete damals ein Altenheim, während ein Krankenhaus noch als Lazarett bezeichnet wurde.

Im Laufe der Geschichte wurde die Spitalkirche immer wieder als Pfarrkirche genutzt, besonders wenn die Othmarkirche beschädigt oder unbrauchbar war, wie zum Beispiel nach den Türkenkriegen. Ursprünglich war sie der heiligen Katharina geweiht und wurde als spätgotische Saalkirche errichtet.

Der Dachstuhl der Kirche stammt aus dem Jahr 1685. Zwischen 1879 und 1882 erfolgte eine umfassende Regotisierung der Kirche unter der Leitung von Leopold Theyer. Weitere Renovierungen wurden 1812 durchgeführt, und die letzte Restaurierung fand 1981 statt.

Die Spitalkirche ist ein einschiffiger Bau, der vier Gewölbejoche umfasst. Die Strebepfeiler wurden bis zur Fensterhöhe in die Außenwand integriert, wodurch im Inneren Nischen entstanden.

Im Jahr 1882 wurde der Barockaltar durch einen neugotischen Schnitzaltar aus dem Grödnertal ersetzt, ebenso der Tabernakel.

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Glockner Swen