Schwester Maria Restituta, geboren als Helene Kafka, war Operationsschwester im Krankenhaus von Mödling und die erste Märtyrerin der Erzdiözese Wien. Ihr Leben und ihr Tod sind ein kraftvolles Zeugnis von Standhaftigkeit, Nächstenliebe und dem Mut, für ihren Glauben einzustehen.
Lebensweg und Wirken
Helene Kafka trat nach ihrer Ausbildung als Krankenschwester 1919 in das Krankenhaus Mödling ein, südlich von Wien. Dort erlangte sie schnell den Ruf einer herausragenden Operationsschwester und Anästhesistin. Ihr Engagement, ihre Kompetenz und ihre Menschlichkeit brachten ihr nicht nur das Vertrauen der Ärzte und Patienten ein, sondern auch den Spitznamen „Sr. Resoluta“, der ihr entschlossenes Auftreten widerspiegelte.
Für Schwester Maria Restituta zählten vor allem die Menschen – unabhängig von ihrer sozialen, kulturellen oder religiösen Herkunft. Ihr christlicher Glaube basierte auf der Freiheit und Würde, die allen Menschen gleichermaßen zukommt. Zeitgenossen beschrieben sie als „echt fromm, aber nicht frömmelnd“.
Verhaftung und Verurteilung
Am Aschermittwoch des Jahres 1942 wurde Sr. Maria Restituta von der Gestapo verhaftet – direkt im Operationssaal des Krankenhauses, während einer Operation. Der Grund: Sie hatte sich geweigert, Kruzifixe aus den Krankenzimmern zu entfernen, und sich damit den Anweisungen des nationalsozialistischen Regimes widersetzt.
Am 29. Oktober 1942 verurteilte das nationalsozialistische Volksgericht Schwester Restituta zum Tode. Ihr Vergehen: „Feindliche Haltung gegenüber dem Reich“ und das Verbreiten christlicher Überzeugungen.
Hinrichtung und Vermächtnis
Nach mehr als einem Jahr Gefangenschaft im Landesgericht Wien, das sich direkt an der vielbefahrenen „2er-Linie“ befand, wurde Sr. Maria Restituta am 30. März 1943 durch Enthauptung hingerichtet. Der Ort ihrer Hinrichtung, nur wenige Meter vom Alltag der Wiener entfernt, steht symbolisch für die Nähe von Leben und Tod, für die Grausamkeit des Regimes und die stille Größe ihres Opfers.
Ein Vorbild für die Nachwelt
Schwester Maria Restituta bleibt ein leuchtendes Beispiel für Zivilcourage, Glaubenstreue und Nächstenliebe. Sie setzte ihr Leben ein für die Freiheit des Glaubens und die Würde jedes einzelnen Menschen. Ihr Andenken wird in der Erzdiözese Wien und weit darüber hinaus hochgehalten.
Ihr Mut und ihre Standhaftigkeit sind eine Mahnung, auch in schwierigen Zeiten für das Gute einzutreten und sich für die Rechte und Würde aller Menschen einzusetzen.